Kranke Welt.


Im Krankenhaus bist du ? Was hast du den ? Ja ich bin in einer psychatrischen Klinik ich hatte eine Burn Out.  Achso. Das ist ja kein richtiges Krankenhaus ich dachte schon du hättest etwas ernstes. In den letzen Tagen, auch vielleicht aufgrund des Todes von Robert Enke geht es wieder los. Deutschlands Medien rücken die psychischen Erkrankungen in den Vordergrund und es geht um Leistungsdruck im Fußball und Homophobie und weiß Gott was alles. Aber das eigentliche Problem bleibt. Die Akzeptanz der psychischen Erkrankung als solche. Einer meiner Lieblingsblogs von Erzählmirnix bringt es treffsicher auf den Punkt.


Selbst habe ich schon in der Psychatrie gearbeitet, habe Menschen scheitern sehen von denen ich nie dachte, dass es sie aus der Bahn wirft. Die Fehlbehandlung fängt schon beim Arzt an, wenn der Betroffene diesen Schritt schafft. Im Regelfall durchläuft der Betroffene eine Reihe von Fachärzten um zu schauen ob irgendeine andere Erkrankung vorliegt. Der Arzt schreibt währenddessen vielleicht schon mal ein Schlafmittel auf, gearbeitet wird wenns irgendwie geht halt noch. Bis dann letzendlich der Schritt folgt eine psychische Erkrankung zu diagnostizieren sind sicher einige Wochen vergangen. Und vom nichts tun wird nichts besser sage ich immer. Was dann losgeht ist die Suche nach einem Psychater, dort gibts ein paar nette Medikamente -natürlich gänzlich ohne Nebenwirkungen und Abhängigkeitspotenzial *ironieoff*- und eine Liste zum durchtelefonieren mit Psychotherapeuten die dann nen Termin frühestens 5 Wochen später anbieten. Reagiert wird erst dann wenn gar nichts mehr geht, wenn dann tatsächlich der Suizidversuch da ist, oder ein Depressiver nicht mehr aus dem Bett kommt.
Frühforderprogramm im Kindergarten, zwei Fremdsprachen in der Grundschule, ohne Grundschulempfehlung auf eine weiterführende Schule die den Ansprüchen der Eltern und nicht den Fähigkeiten des Kindes angepasst ist, Turbo Abi, Turbo-Studium, befristete Arbeitsverträge für wenig Lohn, ständige Weiterbildung = Leistungsgesellschaft. Wer die nicht aushält fällt und wird in den seltensten Fällen von dieser wieder aufgefangen. Die Toleranz der Arbeitgeber für die Mitarbeiter die wegen einer psychischen Erkrankung ausfallen, ist lächerlich. Bei Krebserkrankungen, nach Unfällen etc. ist es der ach so arme Mitarbeiter und nach dem Burn- Out ? Bei Schizophrenie, Depressionen etc. ? Stell dich nicht so an, du bist doch nicht wirklich krank. Wenn die Gesellschaft so weitermacht, brauchen wir bald mehr Psychatrien als normale Krankenhäuser. Wo anfangen ? Naja ich würde es mal so sagen, wir sollten damit aufhören Menschen zu Leistungsmaschinen verbiegen zu wollen und sie nur nach Leistung zu beurteilen. Für die, die erkranken Verständnis aufbringen, mal zuhören wie es denen so geht und ihnen helfen. Aufeinander achten. Nicht nur an Weihnachten. Aber auch die Firmen sind in der Pflicht. Führungskräfte müssen geschult werden wie sie richtig reagieren wenn ein Mitarbeiter ausbrennt. Eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatz auch aus Gesichtspunkten der psychischen Gesundheit muss gesetzlich verpflichtend werden. Und wir allle sollten mal unsere Einstellung überdenken. Martin Luther King sagte mal: "Wir neigen dazu Erfolg eher an der Größe unserer Autos und der Höhe unserer Gehälter zu beurteilen, anstatt am Grad der Hilfsbereitschaft und dem Maße der Menschlichkeit".














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