notjustsad.

Hin und her überlegen kann man, ob man sich nun in das Bienennest setzt und nach dem Absturz der Germanwingsmaschine und dieser wahnwitzig geforderten Berufsverbot für depressive etwas über die Thematik schreibt.
Letztendlich springt man ja doch nur auf ein Welle auf, in kurzer Zeit interessieren dann wieder Impfungen, Ebola oder ähnliches in den Medien und die Diskussionen wegen der schlimmen Depressiven verblast wieder. Schlimm sind diese Menschen jedoch nicht. Schlimm ist wie in unserer Gesellschaft mit ihnen umgegangen wird. Nun stellt euch mal vor, ihr seit in der Situation das ihr akute Kopfschmerzen habt, seit mehreren Wochen, sie lassen euch nicht mehr in Ruhe und der Arzt den ihr anruft sagt er hat erst in einem halben Jahr einen Termin für euch. Sicher wissen ob dieser Arzt euch mit der Behandlungsmethode die er anwendet weiterhelfen kann, das wisst ihr leider auch nicht. Zur Arbeit schleppt ihr euch, irgendwie, bringt die Hälfte euer Leistung weil ihr nachts kaum schlaft, oder morgens einfach nicht rauskommt. Vielleicht können euch Schmerzmittel kurz helfen, aber davon nehmt ihr so sehr zu, fühlt euch ständig schwindelig. Eure Freunde mögt ihr nicht mehr sehen, sie sagen nur ihr sollt nicht ständig jammern über die Schmerzen das wäre ja nur so ne Phase.
Wenn ihr mit ihnen weggeht werden die Schmerzen nur schlimmer.
Das ist kein Witz, das ist keine Übertreibung, das ist der Alltag mit einer diagnostizierten Depression. Teilweise kommen noch Angststörungen dazu, Hypochondrie oder Suizidgedanken- ein Unheil kommt selten allein. Eine Depression lässt sich nicht behandeln wie eine verengte Aterie im Herzen, kurz ein Stent einsetzen und man fühlt sich wieder pudelwohl, ein paar Blutdruck senkende Medikamte und zack- zurück im Leben. Eine Depression ist subjektiv, deshalb fällt es auch so schwer sie zu behandeln. Es gibt kein optimales Medikament, es gibt keine optimale Psychotherapie. Jeder muss seinen Weg rausfinden und das wird schwer gemacht. Schwer, durch überlastete Therapeuten und Psychater deren Hilfe nicht sicher ist, weil der Therapeut auf einen persönlich passen muss um zu helfen. Der Lösungsansatz für diese Problematik fehlt- unser System reagiert mehr auf den demografischen Wandel, wie auf die Tatsache dass Personen an unserer Leistungsgesellschaft scheitern. Depressive sind gefährlich, das sugeriert uns die Politik jetzt ein ? Na danke! Die meisten Menschen mit Depressionen sind gefühlsbetont, empfänglicher für die Sorgen anderer und machen sich einfach sehr viele Gedanken- ständig. Gedanken die sie irgendwann erdrücken. Depression hat viele Gesichter und kann unbehandelt genauso den Tod bedeuten wie eine verengte Herzaterie. Solange keiner einsehen mag, das es sich um ein Erkrankung handelt die in kein vorgezeichnetes Behandlungsschema passt und bei der sofortige Hilfe notwendig ist und die Politik weiterhin Berufsverbote fordert- wird sich nichts ändern. Gar nichts.

Zum weiterlesen empfehle ich den Beitrag von Robin

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