Halbgare Suppen- Das Betreuungsgeld.

Herzlichen Glückwunsch liebe Bundesregierung, ihr habt da wirklich wieder etwas richtig toll hinbekommen. Grandios sozusagen. Das Betreuungsgeld wurde heute gekippt, dass dies noch nicht das Ende einer langen Misere ist, dürfte klar sein. Aber wie hat der ganze Mist eigentlich angefangen? 2008 im Dezember, kurz vor der Winterpause wurde das Kinderförderungsgesetz verabschiedet, dass allen Kindern unter drei Jahre ab dem 01. August 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung sicherstellt. Zu liefern haben nun die Länder, die nun für den Ausbau der Kindertagesstätten sorgen müssen um diesen Rechtsanspruch zu erfüllen. Vier Jahre haben die Länder also Zeit, klar natürlich hätte man vorbereiten können, ahnen müssen dass das Gesetz kommt, das haben die Länder auch. Aber vier Jahre sind für Kommunen und freie Träger von Kindertageseinrichtungen eine verdammt kurze Zeit.  Gesetze und Verordnungen legen fest wie die Betreuung von unter dreijährigen aussehen muss, welche räumlichen Gegebenheiten sein müssen und zuletzt welcher Personalschlüssel vorhanden sein muss. Das der Stand zu diesem Zeitpunkt bei 0 war, dass ist nicht zu bestätigen aber wenn wir von einer Skala von 1-10 ausgehen war der Stand der Kindertageseinrichtungen in baden-württembergischen Gemeinden bei 2, in Städten höchtsens bei 4-5. Vier Jahre sind eine relativ kurze Zeit um zu "liefern". Komplett Umbauten von bestehenden Einrichtungen und Neubauten sind zu tätigen. Realistisch gesehen sind 4-5 Jahre dafür nichts. Baumaßnahmem müssen in öffentlichen Vergabeverfahren ausgeschrieben werden, das braucht Zeit von den Umbaumaßnahmen an sich ganz zu schweigen. Irgendwann hat man dann wohl gemerkt das man sich verkalkuliert hat. 2012 kommt deshalb, dass was in Fachkreisen als "Herdprämie" geachtet wird, oder nennen wir es eher Notbremse. Eltern die ihr Kind zu Hause betreuuen bekommen Geld. Was man sich dabei gedacht hat ? Man weiß es leider nicht so genau. Für berufstätige Eltern ist die Herdprämie nicht luktrativ genug um tatsächlich zu Hause zu bleiben. Sozial schwächere Familien hingegen nehmen das Geld gerne. Wo hierbei das Problem ist ? Viele der sozial schwächeren Familien bringen einen Migrationshintergrund mit, oft sprechen die Mütter kein deutsch und die Kinder erlernen die Landessprache kaum. Für diese Kinder wäre es sinnvoller mit gleichaltrigen, auch unter drei Jahren die Kindertageseinrichtung zu besuchen um deutsch zu erlernen. Schwache Argumentation ? Befragt in eurem Umfeld doch mal die Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen die Realität sieht so aus. Keine Einrichtung kommt mehr ohne Sprachfördergruppen aus. Das dies nun allein Verdienst des Betreuungsgeld ist, möchte ich nicht behaupten, aber verbessert wird dieser Sachverhalt  keinenfalls.  Und nun ? Ja, nun hat das Bundesverfassungsgericht das Betreuunggeld gekippt. Weil der Bund für das Betreuungsgeld nicht zuständig ist. Hättet ihr mal vorher nachgedacht liebe Bundesregierung. Halbgare Suppen kochen, das funktioniert in der deutschen Gesetzgebung grandios.  Nur das, ihr dieses halbgare Projekt jetzt auslöffeln müsst und das nicht besonders gut schmecken wird, das dürfte euch bewusst sein.

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